Diona Bathily beim HipHop Ball Berlin: Stimme, Haltung, Herz

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Wenn die Berliner Premiere des HipHop Balls zum gesellschaftlichen Ereignis wird, ist sie mittendrin: Diona Bathily. Als Moderatorin führt sie durch den Abend, der die urbane Kultur mit klassischer Balltradition verschmilzt. Dabei bringt sie nicht nur ihre Stimme mit, sondern eine ganze Haltung.

Diona ist keine Unbekannte. Als Radiomoderatorin bei FluxFM, Eventhost und Journalistin kennt sie die Kraft des gesprochenen Wortes. Doch ihr Weg begann nicht auf der großen Bühne. „Bei meiner allerersten Moderation war ich so aufgeregt, dass ich fast geweint hätte,“ erinnert sie sich. Trotzdem blieb sie dran. Kleine Filmveranstaltungen, spontane Gigs, der Mut zum Ausprobieren – all das formte ihre Stimme. Eine Stimme, die heute Menschen berührt und Räume füllt.

Ein Schlüsselmoment kam nach dem Abschluss ihrer Bachelorarbeit. Eigentlich wollte sie reisen, Festivals besuchen, frei sein – dann kam die Pandemie. „Ich war gezwungen, mich hinzusetzen und mich zu fragen: Was will ich wirklich tun?“ Die Antwort: Menschen verbinden. Geschichten hören und teilen. Wissen zugänglich machen. „Ich liebe es, Geschichten zu hören und zu teilen – warum daraus nicht mehr machen?“

So fand sie ihren Weg zum Journalismus und zur Moderation – über ein Volontariat bei FluxFM, das ihr zeigte, wie viel Spaß Arbeit machen kann. Parallel begann sie, eigene Events zu moderieren – mit viel Unsicherheit, aber noch mehr Neugier. Heute wird sie von Interviewpartner*innen gelobt: „Das waren richtig schöne Worte“, oder „krass, dass du mich verstehst“ – Sätze, die sie antreiben.

Für Diona bedeutet der HipHop Ball mehr als nur ein Event. „Ich liebe Tabubrüche und Abweichungen vom Normal – Menschen, die Bock haben, sich und etwas Neues zu erfinden. Sonst wird’s auch ein bisschen langweilig.“ Genau dafür bietet der Ball Raum: für neue Narrative, für Vielfalt und Empowerment. „Ich wünsche mir, dass Menschen ihren eigenen Wert erkennen, sich mit ihren ulkigen und wilden Seiten nicht nur abfinden, sondern sie lieben lernen – und dass wir uns mehr trauen, laut zu träumen.“

HipHop begleitet sie täglich – beruflich wie privat. Als Radiomoderatorin ist sie ständig von Musik umgeben. „Es fasziniert mich, dass Artists es immer wieder schaffen, neue Genres zu bilden, Gefühle zu wecken und neue Texte zu schreiben – obwohl es schon so viele brillante Songs gibt.“ Musik hilft ihr, sich zu fokussieren, sich zu fühlen. „Die subtilste und trotzdem effektivste Art, um zu fühlen.“

Für den Abend im Roten Rathaus ist sie vorbereitet: mental, musikalisch, modisch. Sie hört ihre liebsten Rap-Alben, um sich einzustimmen – und für den Look arbeitet sie erstmals mit der Frankfurter Designerin Liri Hyseni zusammen. „Der Fit steht also schon.“

Und was dürfen die Gäste erwarten? „Das ist die allererste Berlin-Ausgabe. Heißt: Der Abend ist wie ein unbeschriebenes Blatt. Alle, die am Abend dabei sind, formen mit uns etwas Neues. Wer da ist, kann’s sich auf die Kappe schreiben.“

Für die Zukunft hat sie klare Wünsche: mehr Förderung* für Kunst und Kultur – gerade in Zeiten, in denen Gelder gestrichen werden. Und dass Formate wie der HipHop Ball Raum bekommen, zu wachsen und zu strahlen. „Ich wünsche mir, dass nicht in Vergessenheit gerät, wie wundervoll und wichtig es ist, Kunst und Kultur zu fördern. Und insgeheim wünsch ich mir, dass ich mal Teil der Wien-Ausgabe sein kann – denn würde ich nicht in Berlin leben, wäre ich wahrscheinlich in Wien.“

Diona bringt mehr als Worte mit. Sie bringt Neugier, Tiefe und ein echtes Verständnis für die Menschen, die Kultur machen. Und sie bringt Berlin zum Leuchten.

*Der HipHop Ball wird vollständig durch private Mittel finanziert – ohne öffentliche Fördergelder oder staatliche Unterstützung. Das gesamte Projekt entsteht dank des Engagements von Partnern, Sponsor:innen und der Community selbst.

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